Workshops helfen uns, im Team bestimmte Themen zu vertiefen und uns Fragen zu stellen, deren Diskussion im Alltag keinen Platz hat. Aber wie kann ein Workshop vorbereitet werden? Worauf sollte ich bei der Durchführung achten, damit das Ganze zielführend ist, und wer ist dafür verantwortlich? Diese Fragen stellten Kunden an uns. Meine Kollegin Maike Conrads und ich haben in diesem Jahr einige Workshops konzipiert und angeboten und so entstand auf Anfrage der "How-to-Workshop"-Workshop.
Das Team unseres Kunden wollte etwas zusammen machen und dabei etwas lernen. Sie hatten einige Remote Workshops gemacht, die schiefgegangen sind, weil die Tools nicht vorhanden waren oder nicht beherrscht wurden. Auch eine fehlende Rollenaufteilung bei der Moderation hatte verhindert, dass es Ergebnisse gab, was die Stimmung eher verschlechterte. Vollen Mutes, dieses Problem zu fokussieren, stellten sie dann die Anfrage an uns, weil sie bereits gute Erfahrungen mit einem anderen Workshop bei uns gemacht hatten. Maike und ich sagten sofort zu.
Remote haben Pausen Priorität
Wir wühlten uns durch Moderationsartikel sowie durch Fragen von Workshop-Designs, dem Formulieren von Zielen, durch Zeitpläne, Methoden & Tools. Wir hatten bereits gelernt, immer viele Pausen einzuplanen, weil das Remote-Dasein hinter der Kamera anstrengender ist, als sich in einem analogen Raum zu treffen. Das liegt vermutlich an der fehlenden Mimik & Gestik, aber auch daran, dass es etwas schwerer erscheint, sich in eine Diskussion einzuklinken. In den Pausen geben wir kleine Aktivierungsaufgaben, damit alle aufstehen und sich bewegen. Der Reiz, mal eben in den Chat zu gucken und in der Pause "ein bisschen zu arbeiten", ist zu groß und im digitalen Workshop zu schnell zugänglich, gibt aber keine Erholung. Also "Bringt einen Lieblingsgegenstand aus der Küche mit!", eine Rolle Klopapier oder eine Kopfbedeckung.
Begeisternde Faktoren
Konzeptionell ist unser Anspruch, das Training from the back of the room zu machen und damit möglichst wenig frontal vorzutragen. Es soll Spaß machen und alle sollen am Ende einen Entwurf für einen Workshop in der Hand halten, den sie weiter ausbauen können. Das Schwierigste ist, den Anfang zu schaffen, deshalb wollten wir über den Tag hinweg immer wieder Zeiten für die Workshop Blaupause schaffen. Das kam auch gut an!
Motivierende Angebote zu schaffen ist ein weiterer Schwerpunkt, der uns sehr wichtig ist. Die Gruppe war sowieso schon sehr motiviert und hatte großes Interesse am Austausch, so dass der ganze Tag von der ersten Minute an viel Freude bereitete und unser Plan gut aufging. So hangelten wir uns durch individuelle Erfolge, perfekte Workshops, Designs, Moderationsagenden, Methoden, Tools, Moderationsrollen und Workshop-Vereinbarungen, immer mit aktiven Anteilen der Teilnehmer:innen. So konnte im Experimentierstatus direkt erfahren werden, wie viel Stress das Recorden eines Meetings ausmachen kann und dass es unmöglich erscheint, sich an der Diskussion zu beteiligen. Wer als Meeting Guide moderiert, sollte sich gar nicht beteiligen, im Gegensatz zur Themeninitiatorin - die sollte sich auf jeden Fall einbringen und Diskussionsergebnisse beurteilen können.
Tools, Tools, Tools
Große Begeisterung entfachte unser digitales Whiteboard, so dass wir dazu spontan eine Einführung im Rahmen unseres Inputs zu Moderation mit Hilfe von Lean Coffee gemacht haben. Diese Spontaneität, die Maike und ich uns mit der Zeit erarbeitet haben, genießen wir sehr, weil dabei unsere Erfahrung hervortritt und wir an solchen Punkten merken, wie sehr wir uns aufeinander verlassen können. Die Gruppe war so begeistert, dass sie direkt noch einen Workshop bei uns buchen wollte. Wir hatten also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen "etwas zusammen machen" und "dabei etwas lernen" gefunden.
Uns hat es riesigen Spaß gemacht und wir würden es wieder tun! Wenn ihr Interesse an dem "How-to-Workshop"-Workshop habt, meldet euch gerne bei uns. Individulle Fragestellungen und Themen sind ausdrücklich willkommen.