06.11.2017

Ein Bericht aus dem Internetmaschinen-Workshop von Michael Geers und Stefan Kuper.

Maschinen im Allgemeinen existieren eigentlich nur aus einem Grund: um das Leben der Menschen einfacher zu machen. Da gibt es Maschinen, die uns unterhalten, die uns reinen Wein einschenken oder auch solche, deren wahres Potenzial wir vielleicht noch gar nicht begriffen haben, wie diese hier.

Ausgeklügelte Maschinen sind faszinierende Objekte, man könnte fast schon „Wesen“ sagen, denn je komplexer so ein Gerät gerät, desto tiefer ist auch die Beziehung, die sein Schöpfer zu ihm aufbaut. Gerade, wenn er in neue Gefilde des Wissens vordringt, die sich noch nie einem anderen Menschen eröffnet haben (mit Sicherheit hält der Erfinder des Thermomix sehr viel von seiner Kochnische im Vasenformat).

Aber abseits der Triebfeder menschlicher Faulheit und Weltveränderungsambitionen gibt es auch bei uns im neuland Menschen, die sich Wissen über Maschinen aneignen wollen. Genauer gesagt: Wissen über „Internetmaschinen“. So nämlich haben Michael Geers und Stefan Kuper ihren Workshop getauft.

„Privat beschäftige ich mich auch mit dem Programmieren von Hardware und habe auch meine Kinder schon dazu animieren können“, sagt Michael. „Wir wollen mit dem Workshop durch ein ‚grüne Wiese‘-Prinzip die Grundlagen vermitteln“, stößt Stefan ins selbe Horn und betont gleichermaßen die Prämisse des Workshops: „Einfach mal machen, so schwer ist es gar nicht“.

Was ist das eigentlich - eine Internetmaschine?

Was genau ist jetzt aber so eine Internetmaschine nach Geers und Kuper? Im Prinzip lässt sie sich auf 3 Punkte herunterbrechen:

  • Sie ist programmierbar
  • Sie hat Sensoren und / oder Aktoren
  • Sie kann über ein WLAN-Modul gesteuert werden

Diese 3 Merkmale auf einem Siliziumplättchen vereint das „ESP8266“, das für unsere Teilnehmenden mit Codingerfahrung zur Verfügung stand, sowie der „Micro Bit“-Chip, der in Großbritannien sehr erfolgreich in Schulen eingesetzt wird, um Kinder behutsam an das Programmieren heranzuführen. Warum das so gut funktioniert, weiß Christina, eine Projektleiterin, die am Workshop teilgenommen hat: „Das Micro Bit lässt sich mit einer grafischen Programmiersprache programmieren. Das geht wirklich erstaunlich einfach und fühlt sich an, als ob man mit Lego-Steinen baut. Da kann man wenig falsch machen.“

Robuste Chips und bunte Lampen

Fehlertoleranz ist ebenfalls ein Punkt, der die Gestaltung des Workshops maßgeblich beeinflusst hat. „Früher musste man noch aufpassen, dass man die Kontakte an der richtigen Stelle herstellt. Hätte man da einen Fehler gemacht, wäre unter Umständen das Board hinüber. Da ist die Robustheit bei den Chips, die wir verwenden, schon deutlich besser. Außerdem sind die auch recht günstig zu bekommen und damit wunderbar zum Experimentieren geeignet.“, meint Michael.

So hat die ungefähr 10-köpfige Gruppe sogar ihren Samstag geopfert, um in Gesellschaft der Anderen in die Welt der Internetmaschinen einzutauchen. Nach einer kleinen Einführung durch Stefan und Michael wissen die Teilnehmenden, wie so ein Chip überhaupt funktioniert und wie man ihn programmieren kann. Darüber hinaus stellen die beiden verschiedene so genannte Sensoren und Aktoren, wie Temperaturmesser, Lautsprecher oder Joysticks vor, die der Gruppe zum Herumspielen zur Verfügung stehen. Die meisten werden am Ende des Tages viel Spaß mit den steuerbaren, farbwechselnden Lampen gehabt haben, wie auch André, der normalerweise bei uns im Frontend zu Hause ist und sich mit visuellen Effekten auskennt. „Es war schon spannend, eine eigene kleine Philips Hue zu bauen“, sagt er später.

Cool! Wann machen wir das wieder?

Schlussendlich können sich die beiden Workshopleiter über ausnahmslos positives Feedback freuen, erwachtes Interesse am Thema inklusive. Wie es mit den Internetmaschinen weitergeht, steht zur Zeit noch in den Sternen, die beiden können sich durchaus eine zweite Runde mit einer neuen Gruppe vorstellen. Und wer weiß, vielleicht entsteht ja in Zukunft auch das ein oder andere kleine Ding, das wir fest in unseren Lofts installiert wiederfinden. Auf jeden Fall hätte so eine Maschine den „Oh cool!“-Faktor, wie Stefan es ausdrückt.

Zum Abschluss wollen wir noch eine wirklich sinnvolle Internetmaschine würdigen und freuen uns auf ähnlich tolle Ergebnisse aus der neuland-Werkstatt.

Make love! And internet machines!