29.05.2017 von Christina Drees & Maike Conrads

Jedes Jahr gibt es den neuland-Tag - einen Tag, an dem es um uns selbst geht. Wir tauschen uns aus zu Ideen und Problemen, wie wir zusammen arbeiten und, vor allem, was wir verbessern wollen.

Bevor es zum gemeinsamen Einstieg ging, wurde traditionell in der großen Küche gefrühstückt.

In den letzten Jahren haben wir uns zum Start zu verschiedenen Fragen wie "Seit wann bist du bei neuland?" oder "Wie weit ist dein Arbeitsweg?" aufgestellt und dabei neue Gemeinsamkeiten entdeckt. Da es beim letzten Mal ein ziemliches Gewusel gab, das sich kaum mehr überblicken ließ, haben wir in diesem Jahr mit inzwischen über 100 neuländerInnen etwas Neues ausprobiert.

Über das Webtool Mentimeter hatten unsere KollegInnen Christina und Stefan einige Fragen für uns vorbereitet. Ausgestattet mit Smartphone oder Laptop fanden wir uns neugierig in unserem größten Konferenzraum "Australien" ein. Mit dem Tool kann man über einen Link ohne Login Fragen beantworten und direkt alle Antworten auf der Leinwand sehen. Los ging es mit der allgemeinen Stimmungsabfrage - wie man sieht, nach dem Frühstück gar nicht so schlecht.

Nach einigen weiteren Fragen - wer hätte gedacht, dass wir pro Tag und Person 2.7 GB Datenvolumen verbrauchen! - starteten wir mit den ersten Diskussionrunden.

neuland-Manifest

Im Anschluss an die Strategiediskussion am neuland-Tag 2016 hat eine Gruppe von Mitarbeitenden das Jahr über an einem Entwurf für ein neuland-Manifest gearbeitet, welches die neuland-Werte festhalten soll. Ziel des Manifests ist es, die impliziten Voraussetzungen unserer Arbeit sichtbar, diskutierbar und veränderbar zu machen.
Der Manifest-Entwurf wurde zuerst in sechs gleich großen, zufällig zusammengestellten Gruppen diskutiert. Danach hatten alle die Möglichkeit, sich ein Element des Manifests herauszusuchen und dies im Detail mit anderen Mitarbeitenden zu besprechen. Dies war nur ein Zwischenschritt: die Arbeit am Manifest geht in den nächsten Monaten weiter, wobei die Ergebnisse aus den beiden Runden als Anregungen einfließen werden.

OpenSpace

Nach der Mittagspause ging es dann im Format "Open Space" weiter. Dies ist eine Methode, um große Gruppen zu moderieren oder die Bearbeitung von Themen zu strukturieren. Charakteristisch ist die inhaltliche Offenheit - jede/r hat die Möglichkeit, Themenvorschläge zu machen.

Der Open Space ist von vier Prinzipien geprägt:

  • Die Menschen, die da sind, sind die Richtigen - egal, ob einer oder 25.
  • Die Dinge, die besprochen werden, sind die, die es zu besprechen gibt - ungeplante Themenwechsel und Abweichen vom Ursprungsthema gehören dazu.
  • Die Runde beginnt, wenn die Zeit reif ist – wichtiger als die Pünktlichkeit ist, dass alle bereit und präsent sind.
  • Vorbei ist vorbei – nicht vorbei ist nicht vorbei. Die Zeit ist um, wenn die Energie zu Ende ist, nicht anders herum.

Außerdem gilt das "Gesetz der zwei Füße". Es geht dabei um die Freiheit und Selbstverantwortung jeder Teilnehmerin und jedes Teilnehmers - man bleibt nur solange in einer Arbeitsgruppe, wie man etwas beitragen oder lernen kann. Das Wechseln zwischen den Gruppen ist also ausdrücklich erwünscht!

Am neuland-Tag bedeutet das: Post-It und Stift nehmen, Thema aufschreiben und kurz vorstellen, worüber man sprechen möchte. Das können verschiedenste Themen sein - Zusammenarbeit mit dem Kunden, nachhaltiges Büro, mehr Pflanzen bei neuland, ...
Alle Themen werden an einem Board gesammelt und so ergeben sich für verschiedene Orte und Zeiten Arbeitsgruppen für Austausch und Ideen.

Gesellschafter-Fragerunde

Letztes Jahr wurde der neuland-Tag um die Gesellschafter-Fragerunde erweitert. So haben alle die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ihre Gedanken zu neuland los zu werden.

Zum Ausklang des Tages ging es dann wieder zurück in die Küche - dort warteten leckeres Curry vom Jaya und gekühlte Getränke, und vielleicht ist hier noch die ein oder andere Idee entstanden.

Die Autorinnen

Christina Drees
Maike Conrads
Seit 2014 arbeite ich in verschiedenen Rollen bei neuland. Mich bewegen vor allem die Themen Selbstorganisation, Moderation, Agiles Arbeiten und Visualisierung.