Ein transparenter und flexibler Fulfillment- und Logistikprozess angebunden an den Onlineshop? Funktioniert. Ein selbstentwickeltes Order Management System von Douglas und neuland vermittelt zwischen Logistikunternehmen weltweit und der Shopsoftware von Douglas - und sorgt damit für einen reibungslosen Fulfillment-Prozess, um so die Zufriedenheit bei der Endkundschaft zu sichern.
Moderne Omnichannel Verwaltungssysteme für den Bestellprozess sind sehr komplex. Artikel werden dezentral in verschiedenen Warenlagern mit unterschiedlichen Lagerverwaltungssystemen geführt. Die Bestände in Filialen und das Angebot von Online Marktplatz Plattformen wird in den Shop integriert, um die Angebotspalette auszuweiten. Das macht im Lieferprozess das Zusammenführen einer solchen Bestellung aus dem Kundenwarenkorb zu einer echten Herausforderung.
Nach Bezahlvorgang und Auftragserfassung müssen zur erfolgreichen Auftragserfüllung und reibungslosen Lieferung viele Komponenten zusammenspielen. neuland hat dazu gemeinsam mit Douglas eine moderne Auftragsverwaltung umgesetzt - ein Distributed Order Management System, kurz: OMS. Es entkoppelt die Logistikprozesse vom Onlineshop, sowie die der Auslieferung und Retourenannahme. Außerdem enthält es Komponenten zur Steuerung und Kontrolle aller externen und internen Logistikunternehmen.
"Wir stellen sicher, dass die Aufträge auch wirklich bei den Kund*innen ankommen."
TRANSPARENZ UND FLEXIBILITÄT
Unsere Kunden müssen diese komplexen Lieferketten im Blick behalten und die Endkundschaft darf gleichermaßen erwarten, alle relevanten Informationen zum Fortgang der Lieferung unmittelbar zu erhalten. Die Transparenz erstreckt sich dabei notwendigerweise über die gesamte Lieferkette - vom Zeitpunkt des Kaufs bis zur Annahme der Ware. Im Falle einer anstehenden Retoure ist auch der Rückweg des Pakets bzw. der Artikel abgedeckt. Vor der Einführung des OMS mussten sämtliche Bestellungen abgesagt werden, sobald ein Artikel in einer Bestellung fehlte bzw. nicht mehr vorrätig war. Hier konnte die Logistik Aufträge auf mehrere Teillieferungen aufteilen und einzelne Artikel stornieren.
Durch die erweiterten Omnichannel-Fähigkeiten, kann dies auch bei einem Onlinekauf ein Filialgeschäft sein. Omnichannel bedeutet hier, dass im Bereich Logistik der Fokus in dem Fall auf das Zusammenspiel von Online und Offline für den Verkauf und das Fulfillment gerichtet ist. Mit der Implementierung des OMS wird die Transparenz entlang der Supply Chain erhöht und die Kontrolle der Prozesse verbessert. Die weiter unten aufgelisteten Prozessvarianten werden gegenüber dem Onlineshop einheitlich abgebildet, was wiederum zu einer starken Komplexitätsreduktion in Onlineshop und Reporting führt.
Auch die Flexibilität wird durch das OMS gesteigert: Die Auftragsbearbeitung wird in einzelne Arbeitsschritte und Ereignisse zerlegt. Diese Arbeitsschritte, wie Lagerhaltung, Transportdienstleistung, Kommissionierung, Paket und Expressdienstleistungen, können einzeln am Markt nachgefragt werden. Die Schnittstellen sind dabei standardisiert und die Leistungserbringung bleibt nachvollziehbar. Die Fulfillment-Prozesse sind durch variable Geschäftsregeln verkettet und kontinuierliche Datenanalyse mit intelligenten Datenprodukten erlaubt das Erkennen von Optimierungspotentialen. Die Zusammenführung aller Logistikprozesse in einem System ermöglicht somit die transparente Anbindung von mehreren Onlineshops ans Lager. Dies können auch eigene Länder- oder Markenshops sein. Markplatzpartner werden bei uns über die Plattform Mirakl angebunden. Es gibt grundsätzlich bei Onlineshops in der Regel die folgenden Optionen:
- Lager Fulfillment: Die Ware wird ganz klassisch aus dem Onlinelager verschickt. Hier können auch alle weiteren Dienstleistungen (Grußkarten, Produkt-Personalisierung etc.) umgesetzt werden.
- Dropshipping: Marktplatz-Anbietende stellen Douglas ein Angebot bereit, welches zwar übernommen wird, jedoch noch preislich verändert werden darf. Dabei bleibt die Preishoheit immer beim Verkaufenden und nicht beim Anbietenden. Der Vorteil: Die Garantieleistung läuft im Namen von Douglas.
- Fulfillment by Douglas (FBD): Marktplatz-Anbietende können ihre Ware im Douglas Lager einlagern, welche noch bis zum Versand als Eigentum der Partner verbleibt. Dieses Modell verläuft oft in Kombination mit dem Dropshipping Modell.
- Verkauf auf Rechnung Dritter: Anders als beim Dropshipping Modell tritt Douglas hier nur als Vermittlungsinstanz auf. Der Marktplatzpartner ist hier der Rechnungssteller.
- Ship From Store (SFS): Artikel werden direkt aus den Filialen heraus an die Endkundschaft geschickt.
- Click & Collect Express: Die Ware wird innerhalb kürzester Zeit in den Filialen für die Abholung durch die Endkundschaft bereitgestellt.
- Instant Delivery: Die Ware wird innerhalb sehr kurzer Zeit über einen Kurierdienst an die Endkundschaft ausgeliefert. Die Filialen übernehmen hierbei das Fulfillment.
Die meisten dieser Modelle lassen sich kombinieren. Einige schließen sich per Definition aus. So kann z.B. ein Marktplatz-Partner aus seinem Zentral-Lager keinen Fahrradkurier losschicken.
INTELLIGENTE DATENPRODUKTE
Auch die Prognose von Liefer- und Servicezeiten ist durch das OMS noch treffender. Durch die Transparenz der Abwicklung können die Lieferzeiten zugesichert werden. Bei Störungen ist für jeden Artikel vollständig nachvollziehbar, wer, wann, wo und welche Maßnahme einleitet und wie dabei die Benachrichtigung an die Endkundschaft erfolgt.
Hexagonale Architektur für Logistikprozesse
Die Entwicklung findet nach dem Prinzip des Domain Driven Development (DDD), clean code und hexagonaler Architektur statt. Dabei werden die für die Logistik relevanten Aspekte von Aufträgen und Retouren als Entitäten abgebildet und zu Aggregaten zusammengefasst. Jede Veränderung erzeugt persistente Domain-Events. Dieses Vorgehen erlaubt es, Abläufe auch sichtbar zu machen, externe Systeme über alle relevanten Änderungen zu informieren und die internen Prozesse zu steuern. So geht beispielsweise die Meldung aus dem Lager zu einem verschickten Paket an den Onlineshop und an die weiteren Systeme zum Pakettracking und Reporting. Wir nutzen dabei Monitoring und Alerting aus der Applikation heraus, um die Business-KPI’s zu überwachen und zu überprüfen, ob die Bearbeitung eines Auftrags im Lager länger als gewünscht ist.
“So hat der Onlineshop immer die gleichen Prozessabläufe und kann sich somit auf den Verkauf fokussieren.”
VORTEILE AUF EINEN BLICK
Für unsere Kunden, die ein eigens entwickeltes Distributed Order Management System einsetzen, bedeutet dies folgende Vorteile:
- Reduktion der Komplexität
- Transparenz der gesamten Supply Chain
- Flexibilität in den einzelnen Prozessen
- Intelligente Optimierungsfunktionen, wie Datenanalyse
- Treffsichere Prognosen der Liefer- und Servicezeit
- Gute Handhabbarkeit und Transparenz durch die gewählten Systemgrenzen
- effizienter Logistikmarkt: Kostenvorteile durch die Standardisierung der Logistik-Schnittstellen
“Gemeinsam mit neuland haben wir das OMS entwickelt, um unsere vielfältigen Anforderungen im Omnichannel-Bereich zu erfüllen und unsere Wettbewerbsvorteile zu stärken. Dabei können wir uns auf neuland als Entwicklungspartner mit großer Expertise in der Umsetzung verlassen.”
Ingo Mommertz (Director E-Commerce IT / CTO - Parfümerie Douglas GmbH)
FAZIT
Mit dem OMS wurde mit Douglas eine transparente, flexible und v.a. sichere Plattform entwickelt, die die Logistikprozesse zuverlässig an den Onlineshop anbindet. Mit dem Bestandsmanagement wurde das erste reine Back Office Tool entwickelt, sozusagen ein System hinter dem System, das dennoch im Mittelpunkt für alle Logistikprozesse steht. Um dieses zukünftig weiter zu optimieren, ist u.a. geplant, fehlende Artikel durch andere Lager, Marktplatzteilnehmende oder aus Filialen zu verschicken. Auch die Filialen wurden über das OMS an den Onlineshop angebunden und können den Lagern somit dezentral helfen. Perspektivisch gesehen, kann neuland Douglas bei der Umsetzung von fast allen Post-Order Prozessen weiterhin maßgeblich unterstützen.
Bei neuland versuchen wir das Thema in den Kontext der Vertikalen bzw. der These der Entkopplung zu stellen. Sozusagen als Verortung in einem klaren Aufgabenraster, da es um die Entkopplung der technischen Systeme, um ein (oder mehrere) definierte Kundenprobleme zu adressieren, geht.